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Cafe Röder, Wettinplatz 9

Richard Röder ließ das Cafe am Wettinplatz 1911 durch den Baumeister Rudolf Pötzsch erbauen. Deshalb trägt das Cafe auch über Jahrzehnte hinweg seinen Namen.

Es entstand ein Cafe mit gepflegtem Biergarten, guten Weinen und einer guten bürgerlichen Küche. Täglich gab es im Cafe Röder eine große Auswahl an frischen Kuchen und Torten, da sich im Haus auf der Straßenseite der Lutherstraße die Bäckerei von Max Saupe befand.

1919 kaufte der Bäckermeister Saupe das Grundstück und es entstand das modernste Kaffee-Haus am Platz, mit Kegelbahn und Gesellschaftszimmer sowie Billiardzimmer.

Heinrich Brand, ein Bäckermeister aus Bischofswerda pachtete am 1.Juni 1930 das Cafe.

Im Juni 1933 gelang das Cafe wieder in Besitz der Familie Röder. Albert Röder übernahm mit seiner Frau das Cafe.

Im Jahr 1938 entschied sich Max Saupe das Cafe wieder selbst in die Hand zu nehme.

Während des Zweiten Weltkrieges kam es zur Schließung des Cafes. Hier hatten nun deutsche Soldaten ihr Quartier aufgeschlagen. Aus der Kegelbahn entstand eine deutsche Funkstation.

Als am 7.Mai 1945 10.45 Uhr die ersten Russen in Coswig einmarschierten, entschied sich der Kommandant, Oberleutnant Putschikoff, aus dem Cafe ein Heim für die russischen Offiziere zu machen.

Am 23.Juli 1946 führte Erich Nathansky das Cafe Röder weiter. Es bekam nun den neuen Namen “Stadtcafe Coswig“. Durch die Kriegsereignisse konnte die Kegelbahn nicht mehr genutzt werden. Herr Saupe durfte trotzt seiner großen Erfahrung und seines Wissens aufgrund seiner Parteizugehörigkeit zu NSDAP das Cafe nicht weiter betreiben.

Die Verstaatlichung machte auch am Stadtcafe Coswig nicht halt, denn Mitte der 1960iger Jahre wurde die Familie Tränkner von der HO eingesetzt. Nun änderte sich wieder der Name und die Bezeichnung lautete „HO Stadtcafe Coswig“.

1977 kam es zur Schließung des Hauses als Stadtcafe, die Volkssolidarität übernahm die Räumlichkeiten bis kurz vor der Wende. Nach der Volkssolidarität zog zwecks Nutzung als Ausweichquartier für kurze Zeit die Apotheke ein.

Nach dem Tod der Eigentümerin, Frau Buchholz, 1988 - sie war die Tochter von Max Saupe -  hatte ihr Sohn und Erbe das Grundstück an die Stadt übergeben.

Nach den Ereignissen der Wende kam es zur Rückübertragung an den Eigentümer Jörg Buchholz, der in Flörsheim am Main wohnt. Ein kurzer Lichtblick schien über das Cafe Röder zu scheinen als 1993 im Keller wichtige Sanierungsarbeiten begannen.

Durch noch nicht geklärte Nachlassverhältnisse kam es allerdings 1996 zum Baustopp des herrlichen Gebäudes.

Auch wenn der Ingenieur Buchholz Illusionen weckt hier in Coswig  und das Gelände mit fünf Häusern bebauen will ,so glaubt wohl keiner so richtig daran, solange er nicht einmal mit seinen Gebäude, dem  Stadtcafe begonnen hat.

In diesem Gebäude wohnte in den 1970er Jahren der Liedermacher Gerhard Schöne in den Räumlichkeiten des Türmchens.