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Glaswerk

Das Glaswerk in Brockwitz nahm 1903 unter der Firmenbezeichnung "Glasfabrik AG" die Produktion auf. Für das neu gegründete Unternehmen war es ein Glücksfall, dass zu seiner Zeit die Vereinigte "Radeberger Glashütten A.G." in Konkurs ging. Diesem Umstand verdankte das Werk Brockwitz, dass es auf gut ausgebildete Facharbeiter und Angestellte zurückgreifen konnte, die hier im Werk eine neue Anstellung fanden. Durch die gute Auftragslage und Wirtschaftlichkeit des Werkes konnte 1914 die in Konkurs gegangenen "Glashüttenwerke Heinrich Plötz & Co" in Ottendorf-Okrilla zur Erweiterung des Unternehmens erworben werden. Das Glaswerk Brockwitz expandierte immer weiter. So kam 1923 die Glasproduktion der "Steingutfabrik A.G. Sörnewitz", die Schnitt-Glas produzierte, zum Brockwitzer Glaswerk hinzu. Das Brockwitzer Unternehmen verfügte nun über sieben Schmelzöfen. Einen im Werk Ottendorf-Okrilla, drei in Sörnewitz und sieben Öfen in Brockwitz. Durch die Weltwirtschaftskrise sah sich das Glaswerk Brockwitz veranlasst, dass Werk in Ottendorf-Okrilla 1929 aufzugeben. Auf das erworbene Fachwissen der Pressglasmacher von Ottendorf-Orkrilla wollte die Werksleitung aber nicht verzichten und so entstand ein Linienverkehr für die Glasmacher von Brockwitz nach Ottendorf-Orkrilla. Durch laufende Streiks der Glasmacher während der Inflationszeit kam es sogar zum Stillstand des Werkes, welches erst nach sieben Monate die Produktion wieder aufnahm. Während des Zweiten Weltkrieges wurden Kriegsgefangene der Sowjetunion, Polen und Frankreich für die Kriegsproduktion im Werk zwangsverpflichtet. Das Glaswerk stellte Handgranaten und Minen aus Glas her. Außerdem produzierte man in Brockwitz Glas für den Flugzeugbau. Nach dem Krieg kam es zur totalen Demontage das Werkes. Alles was die Russen brauchten, wurde verladen und in Richtung UdSSR transportiert. In dieser Zeit verschwand auch das zweite Gleis der Eisenbahnlinie Coswig - Meißen. Der Neuanfang des Werkes gestaltete sich sehr schwierig. Man stellte nun nur noch Glasbehälter her. 1957 entstand aus dem Glaswerk Brockwitz das Institut für Glastechnik Coswig.

Aus dieser Firma entstanden 1967 zwei Betriebe. Der VEB Glasmaschinenbau Coswig und der VEB Glaswerk Coswig. Nach der Wende 1991/1992 erging es dem Glaswerk, wie zahlreichen anderen Betrieben: es wurde geschlossen. Heute produziert der VEB Glasmaschinenbau Coswig unter dem Firmennamen GLAMACO Maschinenbau GmbH.

Seit 1993 ist die Firma  eine Tochtergesellschaft der Schweizer INDEL AG, Russikon.