Sie sind hier: Sörnewitz / Gewerbe / Rote Presse

Hinweise

Die auf unseren Seiten gezeigten Bilder werden in einer verkleinerten Ansicht dargestellt. Zum Vergrößern klicken Sie bitte auf ein Bild Ihrer Wahl! Damit öffnet sich ein Galerie-Modul mit dem Sie alle Bilder des jeweiligen Beitrages betrachten können. Ist auf der Seite eine Karte dargestellt, so verfügt diese auf der linken Seite über verschiedene Navigationsmöglichkeiten, die selbsterklärend sind. Sollte etwas nicht richtig funktionieren, senden Sie uns bitte eine Nachricht unter Verwendung des Kontaktformulars!

Rote Presse

Die Rote Presse ist um 1740 erbaut worden und wurde 1895 umgebaut.

Oberhalb der Roten Presse stand eine künstliche Berieselungsanlage für die Rebstöcke, was für den Weinanbau eigentlich unüblich war und erst recht für jene Zeit. Diese Anlage wird heute nicht mehr betrieben. Die Rote Presse verfügte über ein Presshaus und eigene Weinberge. Im Jahre 1895 erhielt das Gut einen Umbau. 1918 kaufte Major Freude die Rote Presse. Am Weinbau sehr interessiert, erwarb er auch die Graue Presse und weitere Weinberge, um diese nach neuen Anbaumethoden aufreben. Er produzierte selbst Weine und versuchte dabei, eine hohe Qualität zu erzielen. Durch die Weltwirtschaftskrise bedingt, musste er das Anwesen an die Stadt Meißen verkaufen.

1933 erwarb Frau Else Fried die Rote Presse ohne die Weinberge. Dr. Otto Fried praktizierte als Obermedizinalrat. Mit der Machtergreifung der NSDAP wurde das Leben für die jüdische Familie zunehmend schwieriger.

1939 wurden sie gezwungen, die Rote Presse abzugeben. Dr. Fried musste ins jüdische Ghetto nach Dresden, seine Frau nach Koblenz.

Die beiden Söhne konnten sich in die Schweiz retten, die Tochter nach Brasilien.

1944 kam Dr. Fried in Auschwitz ums Leben. Heute sind die Weinberge im Besitz der Stadt Meißen und werden von Dr. Blawitzki bewirtschaftet.

1999 bekam das denkmalgeschützte Haus eine Rekonstruktion. Die Rote Presse ist im Privatbesitz der Familie Seidler und wurde in jahrelanger Arbeit liebevoll restauriert.

 

Das Schwalbennest, Weinberg der Sächsischen Weinkönigin

Das Schwalbennest,  das Schlösschen der Sächsischen Weinkönigin

Die Rote Presse in Sörnewitz ist heute wieder in Privatbesitz. Die Weinberge über dem Presshaus gehörten früher mit zur Roten Presse. Dieser Weinberg mit dem Namen „Rote Presse“ ist der Weinberg der jeweiligen amtierenden sächsischen Weinkönigin. Weit über das Elbtal sichtbar ist das ockerfarbene Weinberghäuschen mit dem Spitzdach, im Volksmund "Schwalbennest" genannt. Hier am steilen Hang der Bosel wächst der Riesling unserer sächsischen Majestät, der Wein, der für Representationszwecke Verwendung findet.