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Spannbetonwerk

In Cossebaude war das Unternehmen „Dyckerhoff & Widmann“ ansässig. Diese alteingesessene Firma existierte schon seit 1890 und spezialisierte sich auf Beton-und Stahlbetonelemente. Als das Kiesvorkommen der Firma zu Ende ging, suchten sie nach neuen Lagerstätten.

Die optimalen Bedingungen fanden sie in Coswig vor, wo ein größeres Gelände zur Verfügung stand. Kurze Transportwege von der Kiesgrube, die unmittelbar vor dem Werk lag, sprachen für diesen Standort. Hier errichtete man ein leistungsfähiges Kies- und Betonwerk. Bald bekam das Werk einen Anschluss an die Deutsche Reichsbahn, was sich wiederum positiv auf den Transportweg auswirkte.

Stahl war zu DDR-Zeiten ein teures Material und wurde für den Maschinenbau dringend benötigt. Um den Bedarf an Lichtmasten, Strommasten und Fahrleitungsmasten zu decken, setzte man das Material Stahlbeton für den Mastenbau ein. Der Kies aus der Grube wurde mit der Betriebslok (LKM  FNr. 262084/1959, Typ Ns2h, B-dm ,600 mm Spurweite) befördert. Der nun als „VEB Spannbetonmastenwerk Coswig“ bezeichnete Betrieb beschäftigte immer mehr Arbeitskräfte, um die an ihn gestellten Aufgaben zu bewältigen. Das Werk benötigte Fachkräfte für den Beruf des Betonfacharbeiters. Diese wurden in Rüdersdorf bei Berlin beim „VEB Kalk-, Zement- und Betonwerk Rüdersdorf“ ausgebildet. In einer dreijährigen Berufsausbildung erwarben die jungen Männer alle Kenntnisse für ihren weiteren Einsatz im Betonwerk Coswig. Dies war auch nötig, da das Spannbetonmastenwerk Coswig den gesamten Bedarf an Stahlbetonmasten im Gebiet der DDR absichern musste. Das Werk Coswig produzierte nicht nur Stahlbetonmasten, hier wurden auch Antennenmasten und Betonpfähle für den Wein-und Hopfenanbau gefertigt.

Die Wende ging am Spannbetonwerk Coswig nicht spurlos vorbei. Das Werk übernahm die Pfleiderer Verkehrstechnik GmbH & Co. KG. Ein Unternehmen, das zu den führenden europäischen Systemanbietern für Holzwerkstoffe und Oberflächenveredlung, für Bahnschwellen-Technologie sowie für Mastenkonstruktion vielfältiger Art gehört. Pfleiderer modernisierte das Werk, so dass die Produktion 1991 wieder anlief. Es erfolgte der Bau eines Betonschwellenwerkes, welches seit 1992 Betonschwellen für Gleise und Weichen für die Eisenbahn herstellt, welche auch für Hochgeschwindigkeiten von über 300 km/h geeignet sind. Schwellen werden nicht nur für die Eisenbahn produziert, auch die Dresdner Verkehrsbetriebe werden vom Coswiger Werk beliefert. Schon im August 2003 konnte die viermillionste Schwelle von den ca.100 Beschäftigten der Pfleiderer AG hergestellt werden. Die Produktion von Betonmasten gab man auf. Nun spezialisiert man sich auf die Produktion von Betonteilen für Windkraftanlagen. Pfleiderer besitzt 11 Produktionsstätten in Europa, so auch in Rumänien, Ungarn, Spanien und 5 in Deutschland. Heute bezeichnet sich die Firma als REAL ONE GmbH. Pfleiderer track system Betonschwellenwerk Coswig, Mühlenweg 1, 01640 Coswig

Wir danken Herrn Christoph Schatte aus Posen für die Bereitstellung des Bildmaterials aus den 1950er Jahren.                           jk