Als in Coswig die Einwohner erfuhren, dass ein Großinvestor für das Hauptgebäude der EWS Interesse zeigt, waren viele Einwohner leicht argwöhnisch. Selbst die Stadtverwaltung hüllte sich in Schweigen, denn man wollte den Investor nicht vergraulen. Bald machte in der Stadt das Gerücht die Runde, der Investor ist ein Weinhändler. Ein Weinhändler mit so einenm großen Gebäude wie der EWS, das kann doch nichts werden.

Ein Weinhändler will ein altes dreistöckiges, denkmalgeschütztes Backsteingebäude aus dem Jahre 1905 mit 100 Meter Länge sanieren? Wer ist dieser Weingroßhändler? Dieser Weinhändler ist Lutz Heinrich von der SUPERIORE.DE.GMBH Dresden mit Firmensitz am Felsenkeller. Diese Räumlichkeiten sind beengt und so möchten die Geschäftsführer des Internet-Weinversands Lutz Heinrich und Mirjam Schwarzkopf expandieren und haben sich in den Standort EWS verliebt. Dieses Gebäude soll den Bedürfnissen des Weinhändlers angepasst werden. Hier, wo einst ein keramisches Werk stand, wo Siemens produzierte, wo die EWS zu DDR-Zeiten viele Werktätige in Brot und Arbeit brachte, soll ein alter Industriebau wieder zum Leben erweckt werden. Ein Weinlager, Büros, die Verpackstation und eine eigene Wohnung für den Unternehmer sollen den Klinkerbau, der fast 20 Jahre leer stand, wieder beleben. Der Weingroßhändler hat laut seiner Internetseite 1500 italienische Spitzenweine von über 200 Winzern im Angebot. Fast 40.000 Kunden zählt das Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 3,5 Millionen Euro (2010). Lutz Heinrich bescherte der Stadt Coswig nicht nur ein liebevoll saniertes Industriedenkmal, wobei er selbst den Schriftzug EWS erhielt und sein eigenen Firmennamen im Innenhof anbrachte. Wenn man sich mit dem Auto aus Richtung Meißen der Ortschaft Sörnewitz nähert, wird man an ein Stadttor erinnert. Der Bauherr ließ sich trotzt Rückschlägen, wie zum Beispiel mit dem Grundwasser oder dem Ärger mit der Bauleitung, von seinem Vorhaben nicht abbringen. Wir wünschen Herrn Heinrich mit seiner Standortwahl und dem Internetvertieb viel Erfolg! Gleichzeitig möchten wir uns bei Lutz Heinrich für die Erhaltung des denkmalgeschützten Gebäudes in Sörnewitz bedanken.

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