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Coswig und die erste deutsche Ferneisenbahn
Der kleine Ort Coswig und seine Bewohner lebten im 15.Jahrhundert vom Wein - und Ackerbau. Mit dem rasant anwachsenden Weinbau kam es auch zum Bau von Weingütern. Immer mehr Flächen wurden zur Rodung freigegeben um Platz für die Reben zu schaffen. Bis dann 1885 der Weinbau durch die Reblaus im Elbtal fast zum erliegen kam. Die Weinbauern verkauften ihre gerodeten Flächen an Industrielle. So entstanden Firmen oder Wohnanlagen, wo einst Weinstöcke standen. Um die Produkte zu transportieren brauchte man Straßen, was wiederum zur Rodung von Waldflächen in unseren Gebiet führte. Durch die starke Industrialisierung liefen den Weinbauern die billigen Mägde und Knechte weg, die in den Fabriken ihre Zukunft sahen. So kann man sagen, dass die starke Industrialisierung im Coswiger Raum gleichzeitig der Untergang des Weinbaus war. Es war die Zeit, als in Coswig die Gärtnereien regelrecht aus dem Boden sprossen und Transportwege für ihre Erzeugnisse geschaffen werden mussten. Für die Industrie und Gärtnereien im Raum Coswig brauchte man Brennmaterial. Um die Güter von und nach den Firmen zu transportieren und gleichzeitig an die böhmische Braunkohle zu gelangen brauchten die Firmengründer ein Transportmittel, die Eisenbahn.
So gründete sich 1835 das Leipzig - Dresdner Eisenbahn - Compagnie. Die Gründungsmitglieder waren 12 Bürger, u. a. Carl Lampe, Albert Dufour - Fẻronce, Fleischer, Haberstadt, Erdmann, Hirzel, Einert, Gessler, Preusser, Busse, Wilhelm Theodor und Seyffert.
Schon zur Ostermesse 1835 stand ein Kapital zum Bau einer Eisenbahnlinie von Leipzig nach Dresden von 1 Million Thalern zur Verfügung. Und, heute kaum vorstellbar, schon am 6. Mai 1835 genehmigte die sächsische Staatsregierung Bau und Betrieb der Bahn.
Durch die verschiedene Hindernisse, z.B. Elbbrücke in Riesa, fand eine abschnittsweise Bebauung und Freigabe der Strecke statt. Zuerst ging die 10,6 km lange Strecke von Leipzig nach Althen am 24.April 1837 in Betrieb. Es folgte die Strecke von Althen über Borsdorf nach Gerichshain. Sie hatte die Länge von 4,32 km und ging am 12.November 1837 ans Schienennetz. Am 11.Mai 1838 erfolgte die Freigabe der Strecke von Gerichshain nach Machern mit dem kurzen Streckenverlauf von 2,93 km. Der 8,18km lange Streckenabschnitt Radebeul Weintraube nach Dresden wurde am 19.Juli 1938 in Betrieb genommen. Die Strecke Machern -Wurzen folgte am 31.Juli 1838, gefolgt von der Strecke Wurzen -Dahlen am 16.September 1838. Nun folgte der 13,44 km Abschnitt von Oberau – Coswig - Weintraube, der gleichzeitig am 16.September 1838 in Betrieb ging. Am 3.November 1838 erfolgte die Freigabe der Strecke Dahlen -Oschatz mit einer Länge von 9,56 km und der 13,07 km lange Abschnitt von Oschatz nach Riesa ging am 21.November 1838 in Betrieb. 1839 erfolgte am 7.April die Inbetriebnahme des Abschnittes Riesa - Oberau auf einer Länge von 28,45 km. Und mit der Fertigstellung der Elbquerung in Riesa am 7.April 1839 wurde die erste Deutsche Ferneisenbahn für den Verkehr freigegeben. Dank der Tatkraft der Menschen konnten in Deutschland zum ersten Mal zwei wichtige große Städte mit der Eisenbahn verbunden werden. Im darauf folgenden Jahr entstand in Coswig der erste Haltepunkt für die Ferneisenbahn.
Erst am 1. Dezember 1860 zweigte man von der Hauptstrecke in Coswig ab und stellte eine Eisenbahnverbindung nach Meißen her.
Warum wurde die Trasse von Leipzig nach Dresden über Coswig geführt und nicht über Meißen? Die Entscheidung über den Streckenverlauf sollte kostengünstige Auswirkungen haben, denn die Geldgeber forderten Rechenschaft sowie raschen Gewinn.
Die Anbindung Coswigs an die Fernstrecke Dresden - Leipzig war der entscheidende Wendepunkt in der Geschichte des Ortes. Nun siedelten sich nach und nach größere Firmen im Ort an. Diese Firmen schufen die Grundlage und den Wohlstand des Ortes, brachten Arbeitsplätze und bauten Wohnraum für ihre Mitarbeiter.
jk
Güterbahnhof Coswig (Alter Bahnhof)
Abriß des Güterschuppens
Alter Güterbahnhof
Im Juni 2012 wurde der seit längerer Zeit nicht mehr genutzte Güterschuppen des Coswiger Bahnhofs teilweise abgerissen. Diese Abrissarbeiten an der Güterbahnhofstraße / Ecke Kötitzer Straße, die am 13.06.2012 erfolgten, standen nicht im Zusammenhang mit den Planfeststellungsverfahren der neuen S 84. Der Abriss erfolgte auf bahneigener Fläche, da die Standsicherheit dieses Bauwerkes nicht mehr gegeben war.
Bahnhof Coswig
Sanierung und Umbau des Bahnhofs Coswig
Im Juni 2012 begann endlich der Umbau des Bahnhof Coswig. Nach 22 Jahren Deutscher Wiedervereinigung konnte dieses Projekt der DB AG in Angriff genommen werden. Schwerbeschädigte, Rollstuhlfahrer oder Mütter mit ihren Kinderwagen, die diesen Bahnhof ansteuerten, konnten nie ohne fremde Hilfe die Bahnsteige erreichen oder verlassen. Dies war den Treppenaufgängen ohne Rampen oder Aufzüge geschuldet. Eine ebenerdige Querung der Gleise war nur unter hohem Sicherheitsaufwand und nur bis vor einigen Jahren möglich. In mehreren Abschnitten sollen die Gleise 1 und 2 saniert und barrierefreie Zugänge eingerichtet werden. Anschließend sollen in späteren Bauabschnitten die Umgestaltungen der anderen Gleise erfolgen.
Anschlußbahnen
- Anschluß Planeta
- Anschluß Walzengießerei
- Anschluß Bettfedernfabrik(?)
- Anschluß Lackfabrik
- Anschluß Pfleiderer
- Neusörnewitz EWS
- Neusörnewitz Glasmaschinenbau
- Neusörnewitz Kohlenhandel